Perfekte Tischmanieren – als Gast und als Gastgeber
Im den nächsten Monaten werden bei vielen von uns zahlreiche Festlichkeiten abgehalten. Meistens sind es Hochzeiten, Geburtstag, Gartenfest oder ein Familienfest.
Mich erreichten in den letzten Wochen so viele Bitten und Anfragen zum Thema Tischsitten, dass ich in meinem heutigen Beitrag einige Fauxpass verhindern und gleichzeitig etwas Aufklärung vermitteln will. Als IHK-zertifizierte Knigge- und Business-Trainerin gebe ich gerne mein Wissen an Euch weiter. Ich werde zukünftig einmal monatlich einen Beitrag zum Thema Umgangsformen einstellen. So könnt jeder seine Kenntnisse vertiefen, auffrischen und sogar Neues erfahren.
Überprüfe ganz einfach, ob Dein Wissen rund um das Thema Tischsitten noch aktuell ist. Sicherlich helfen Dir meine Tipps und Hinweise, bei der nächsten Einladung ein gern gesehener Gast zu sein.
Tipp 1 – Das Gastgebergeschenk
Der obligatorische Blumenstrauß für Sie und die Weinflasche für ihr ist langweilig. Der Gast hat sich wenig Gedanken über die Vorlieben seiner Gastgeber gemacht.
Wie wäre es mit einem Reiseführer?
Vielleicht weißt Du, wo die nächste Reise der Gastgeber hin gehen soll. Ein kleiner Reiseführer ist ein Geschenk mit Bestand. Es zeigt vor allem, dass der Gast Interesse am Gastgeber hat.
Tipp 2 – Der schönste Platz
Normalerweise bietet der Gastgeber seinen Gästen immer den schönsten Platz an. Falls Du gebeten wirst, Dir einen Platz bei Tisch auszusuchen, darfst Du getrost den für Dich angenehmen Platz wählen. Wenn es die Räumlichkeiten zulassen, kannst Du gerne mit dem Rücken zur Wand sitzen.
Tipp 3 – Die Sitzordnung
Bei vielen Festlichkeiten hat sich der Gastgeber im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wen er zu wem an den Tisch platziert. Achte bitte darauf, dass Du nur den Platz einnimmst der für Dich vorgesehen ist.
Fauxpas! Die Platzkarten auszutauschen ist ein No-Go. Ich habe es vor kurzem bei einem festlichen Dinner erlebt, dass einige Anwesende anfingen, die Karten zu wechseln. Das geht gar nicht. Der Gastgeber bat die Gäste höflich, sich doch bitte an die vorgesehenen Plätze zu setzen.
Tipp 4 – Platzkarten
Solltest Du selbst Gastgeber sein, beschrifte die Platzkarten bitte auf beiden Seiten. Nicht jeder kennt die Namen der Gäste, die am Tisch sitzen. Außerdem erleichtert es das Gespräch mit den Gästen, die man mit Namen ansprechen sollte.
Falls Du für die nächste Veranstaltung in Deiner Firma einmal Platzkarten anfertigen musst, beachte diesen kleinen aber feinen Unterschied.
Tipp 5 – Wohin mit der Serviette?
Ein Thema, welches einen eigenen Blog-Beitrag füllen kann. Ich bringe es auf den Punkt: Die Serviette gehört während des Essens auf den Schoß und an keiner anderen Stelle des Körpers befestigt. Ist das Essen beendet, wird die Serviette locker gefaltet links oder rechts neben den Teller gelegt. Bitte niemals in den Teller.
Tipp 6 – Buffet
Der gebrauchte Teller wird beim Nachfassen der Speisen niemals mit zum Buffet genommen. Der benutzte Teller bleibt am Tisch zurück. Am Buffet nimmt man sich einen neuen, sauberen Teller. Ein guter Service räumt den benutzten Teller zeitnah vom Tisch ab.
Tipp 7 – Wann beginnt wer mit dem Essen?
Leider passiert es ab und an, dass die Speisen nicht gleichzeitig serviert werden. Zum guten Ton gehört es, zu warten, bis alle Gäste das Essen haben. Als Gastgeber kann es passieren, dass man zu den „Noch-nicht-Versorgten“ gehören. Aus Höflichkeit bietet man den Gästen an, bereits mit dem Essen zu beginnen.
Fragen rund um das Thema Umgangsformen?
Habt Ihr Fragen rund um das Thema Moderne Umgangsformen? Schreibt mir bitte in den Kommentaren die individuellen Fragen. Ich beantworte Sie sehr gerne – und sicherlich freuen sich alle Leserinnen/Leser über einen interessanten Austausch. Bin schon gespannt, was ihr alles wissen wollt.
„Willst Du eines Menschen Bildung messen,
schau ihm fleißig zu beim Essen!“
Dann wünsche ich auf jeden Fall viel Genuss bei der nächsten Einladung.
Schicke diesen Beitrag an ganz viele Menschen, die Dir am Herzen liegen – sicher freuen sie sich über eine kleine Unterstützung.
Bleibt mir gewogen – und einen schönen Start in den Mai!
Herzlichst
Eure
MARTINA BERG
Guten Morgen Martina, das ist eine tolle Idee, dass du einmal im Monat einen Beitrag über dieses Thema verfasst. Ich habe etliches mitgenommen., denn oft macht man sich wenig Gedanken und es ist einfach eine Gewohnheit. Eine Frage habe ich natürlich auch noch. Wenn der Gastgeber sagt ich kann anfangen zu essen, kann ich das tun oder nicht.? Wie ist es bei einem Restaurantbesuch? Kann ich nach Absprache bereits mit dem Essen anfangen? Viele liebe Grüße und viele. Dank für die tolle. Tips. Beate
Autor
Liebe Beate, einen schönen guten Morgen,
da ich so häufig Fragen zum Thema Knigge bekomme, fasse ich diese zusammen, so dass jede Leserin/Leser etwas davon hat. Wunderbar, dass Du gleich ein paar Fragen hast. Diese werden im nächsten Beitrag beantwortet 🙂 Du kannst mir gerne weitere Fragen stellen.
Liebe Grüße
Martina
Autor
Liebe Beate,
gerne kann ich Dir das Thema noch beantworten. Wenn der Gastgeber ausdrücklich die Gäste bittet anzufangen, dann kann man das tun. ABER nur, wenn die Aufforderung vom Gastgeber, nicht von einem ungeduldigen Gast, kommt. Auf den Punkt gebracht: Das Essen beginnt, wenn der Gastgeber dazu auffordert, auch im Restaurant.
Liebe Grüße und viel Freude bei der Umsetzung.
Martina
Liebe Martina,
man lernt nie aus.
Dieser Satz hat sich beim Lesen Deines Blogs wieder bestätigt: die Tischkarten von beiden Seiten zu beschriften ist eine geniale Idee auf die noch nicht viele Leute gekommen sind…Ich habe dies noch niemals mit Bewusstsein gesehen!
Viele Grüße aus Bonn von Astrid
Autor
Liebe Astrid,
gewusst wie – wie oft laufen die Gäste verwirrt durch die Gegend, um ihren Platz zu finden. Und während des Gesprächs weiß man gar nicht mehr, wer einem nun gegenüber sitzt. Ganz einfach zu lösen – Platzkarten einfach auf beiden Seiten beschriften.
Beste Grüße
Martina
Guten Morgen liebe Martina!
Danke für die charmante Formulierung von lehrreichen Fakten. Der Tipp mit der Platzkatze ist einfach genial!
Wünsche Dir und allen Lesern und Leserinnen einen wunderschönen Mittwoch.
Herzlichst
Sabine
Autor
Guten Morgen, liebe Sabine,
es ist gar nicht so leicht, nicht belehrend zu wirken, wenn man Tipps und Umgangsformen weiter gibt. Schön, dass Dir der wichtige Tipp Platzkarten schon weiter geholfen hat.
Einen tollen Tag, mit vielen guten Gedanken,
herzlichst Martina
Guten Morgen liebe Martina,
zum Thema Umgangsformen fällt mir spontan der Smalltalk ein.
Ich habe bei Feiern immer wieder Probleme mit Personen, die ich nicht kenne ?.
Über einige Tipps würde ich mich riesig freuen.
Viele sonnige Grüße
Angela
Autor
Liebe Angela,
danke für Deine Frage – gerne nehme ich das Thema im nächsten Beitrag mit auf. Hast Du eine ganz spezielle Frage?
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
den Anfang machen zu einer kleinen Unterhaltung meine ich.
Gäste werden mit Tischkarten „bunt“ zusammengewürfelt.
Ich sitze mit mehreren mir unbekannten Gästen zusammen. Oftmals ist nach einigen höflichen Floskeln zur Anreise und zum ausgewählten Restaurant bzw. Wetter mein Ideen Vorrat erschöpft.
Wie fülle ich die nachfolgenden Stunden??
Ich hoffe, Du hast die eine oder andere Anregung für mich.
Viele Grüße
Angela
Hallo Angela,
Du sprichst mir aus der Seele – mir geht es oft genauso! Der Anfang ist nicht schwer, doch später zieht es sich…. Anstatt Smalltalk zu machen, würde ich am liebsten dann mal Platz wechseln, um mit Bekannten zu reden die ich nicht so oft sehe. Bei einer langen Festtafel sitzt man evtl. ewig fest!
LG Gisela
Autor
Liebe Angela,
Gemeinsamkeiten heraus finden, das ist das Schlüsselwort. Urlaube? Hobbys? Vorlieben? Kochkenntnisse?
Der Gastgeber hat sich – meistens – viele Gedanken gemacht, wer zu wem passen könnte. Vielleicht sollte man seine Tischnachbarn mal fragen, was glauben Sie, warum wir zusammen gesetzt wurden? Bestimmt haben wir einige Gemeinsamkeiten.
Im nächsten Beitrag werde ich das Thema Small Talk detailliert aufgreifen. Danke für die vielen Fragen dazu.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
der Tipp mit den Tischkarten kannte ich bisher auch noch nicht. Werde ihn an meine Freundin weiter geben, denn sie heiratet im Juni 🙂
Zum Thema Smalltalk habe ich gelernt dass man/frau einfache Theman anspricht wie, wo kommen sie her? auch aus da da da, ja da war ich auch mal. Übers Wetter kann man Reden, über Urlaub oder woher kennne sie das Brautpaar usw.
Was tunlichst vermieden werden soll ist über Politik, Religion und Gehalt zu reden.
Z.B. bei meinem Gehalt hätte ich eine andere Location, oder anderes Essen ausgewählt.
Ich freue mich schon auf deine Tipps, denn auch ich lerne nie aus.
Herzliche Grüße, Eva
Autor
Liebe Eva,
ich bin ganz erstaunt, wie gefragt das Thema Umgangsformen ist. Es freut mich, dass ich mit meinem Blog und als IHK zertifizierte Knigge Trainerin einen großen Mehrwert für meine Leserinnen bieten kann.
Super, dass Du bereits einen Tipp in die Tat umsetzen kannst. Deine Freundin wird sich über Deinen Hinweis sehr freuen – und die Gäste finden ihren Platz leichter.
Das Thema Small Talk werde ich im nächsten Beitrag ausführlich aufnehmen. Auf jeden Fall sollten Themen wie Geld, Politik, Religion, Familienstreitigkeiten, Krankheiten, über frühere Vorgesetzte, Eheprobleme und Lästereien über Kollegen absolut vermieden werden.
Beste Grüße
Martina
Danke für deine Tipps Martina, die kommen mir gerade gelegen!
Meine Frage betrifft die Gastgebergeschenke.
Wir sind demnächst zu einem 60. Geburtstag eingeladen und kennen den Mann nicht sehr gut. Es werden keine Geschenke gewünscht, ich will aber keinesfalls mit leeren Händen erscheinen….
Er und seine Frau reisen sehr gerne, aber immer wieder an die gleichen Ziele, also brauchen sie wohl kaum Reiseführer. Hast du noch weitere Vorschläge?
Wie sollen wir uns verhalten?
Das ist sicher ein Thema das Viele kennen!
Liebe Grüße
Gisela
Autor
Liebe Gisela,
schön, dass Du so interessiert bist an meinen Knigge Tipps. Ich habe mir einige Gedanken gemacht und habe einen umsetzbaren Tipp für Dich. Wie wäre es mit einem Hörbuch? (Krimi – Lesung – Simplify your live o.ä.). Eine weitere Idee, anstatt eines Reiseführers, ist ein Bildband aus der Reiseregion. Meine dritte Idee sind Theaterkarten, wenn Du die Vorlieben etwas kennst. Ich hoffe, dass etwas für Dich dabei ist, was Du verschenken kannst.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
deine Ideen helfen mir sicher weiter. Danke!
Trotzdem bin ich unsicher, wenn bei einem Anlass ausdrücklich „keine Geschenke“ gewünscht werden. Wie sollte man sich verhalten? Sollte man das respektieren und wirklich nichts mitbringen? Leider habe ich da schon Schiffbruch erlitten, denn fast Alle hatten etwas dabei!
LG Gisela
Autor
Liebe Gisela,
so – es gibt natürlich noch eine ganz andere Möglichkeit, um nicht unschön aus dem Rahmen zu fallen. Es ist möglich, dass der Gast ein oder zwei Tage VOR der Veranstaltung, das Präsent schickt bzw. abgibt beim Gast. Damit hast Du a) kein komisches Gefühl, weil alle anderen doch etwas mitbringen und b) muss sich der Gastgeber nicht mit den unerwünschten Geschenken abfinden. Also, falls Du doch etwas schenken möchtest, lass es vorher liefern oder gib es selbst beim Gastgeber ab.
Der Gastgeber hat sich nämlich genau überlegt, warum er am Festtag nicht mit Geschenken überhäuft werden möchte.
Und ehrlich gesagt, was alle anderen machen, ist nicht so wichtig wie das, was der Gastgeber sich wünscht.
Ich hoffe, dass Du nun eine Lösung findest.
Beste Grüße
Martina
Liebe Martina,
Vielen Dank für Deine wertvollen Tipps. Ist es z.B. beim Nudelessen ein No-go die Serviette zum Schutz der Kleidung am Ausschnitt zu drapieren? Ich habe das bei Einheimischen in Italien gesehen. Ich fand es etwas seltsam aber auch praktisch. Liebe Grüsse von Martina aus Norddeutschland.
Autor
Hallo liebe Martina,
andere Länder – andere Sitten. Ich schreibe über Umgangsformen, wie sie in Deutschland gebräuchlich sind. Vielleicht ist es ja in Italien etwas anders, kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber…
In Deutschland gehört auf jeden Fall keine Serviette ins Hemd, Bluse oder Oberteil trapiert, um sich nicht zu bekleckern. Am besten mit einem roten Oberteil zum nächsten Spagetti-Essen gehen 🙂
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina,
schön, mal wieder Knigge Tipps von dir zu bekommen. Auf die Idee, die Platzkarten beidseitig zu beschriften, wäre ich nicht gekommen, das werde ich bei der nächsten Gelegenheit sofort umsetzen. Ich freue mich auf weitere Knigge Beiträge und bin gespannt, was du uns zum Thema Smalltalk vorschlagen kannst. Wünsche dir einen wunderschönen Abend.
Herzlichste Grüße
Astrid
Autor
Liebe Astrid,
Knigge Tipps werde ich nun regelmäßig präsentieren. So viele Anfragen können nicht alle immer in einer Email beantwortet werden. Mit einem Beitrag haben alle etwas davon. Ja, das mit den Platzkarten wissen wenige – so hebt man sich einfach aus der Masse ab und die Gäste freuen sich.
Small Talk wird beim nächsten Beitrag aufgenommen werden.
Einen schönen Abend,
herzlichst Martina
Hallo Martina,
Auch mit gefällt die Idee recht gut, dieses Thema regelmässig aufzugreifen.
Ist immer interessant.
Viele Grüsse
Evi
Liebe Martina, lieben Dank für die tollen Tipps. Sehr hilfreich, meine Liebe!
Autor
Liebe Vera,
es freut mich sehr, dass das Thema Umgangsformen so gut bei meinen Leserinnen/Lesern ankommt.
Bis ganz bald,
Martina
Liebe Martina!
Das ist ein Thema, was immer aktuell bleiben wird. Eine gute Idee von dir, es mal wieder anzusprechen. Der Tipp, die Tischkarten beidseitig zu beschriften finde ich auch genial, obwohl ich Tischkarten nicht mag, bei mir gibt es nie welche. Mir ist es schon passiert, dass ich neben schrecklichen Langweilern gesessen habe und mir auch irgendwann die Themen ausgegangen sind und ich es auch wahnsinnig anstrengend fand, dass immer ich den Gesprächsfaden wieder aufnehmen musste, bevor gar nichts mehr gesagt wurde.
Ich bin auf deine nächsten Beiträge zu dem Thema sehr gespannt und freue mich.
Liebe Grüße,
Christine
Autor
Liebe Christine,
es hat mich total überrascht – und zwar im positiven Sinn, dass das Thema SO gut ankommt und gefragt ist. Ich werde also mein Wissen gerne zukünftig teilen.
Natürlich sind alles Empfehlungen und keine Verpflichtungen. Ich finde Tischkarten gerade bei einer größeren Gesellschaft überaus hilfreich.
Es kann immer passieren, dass der Tischnachbar nicht unbedingt die erste Wahl ist. Und ganz im Ernst, man muss definitiv nicht der Unterhalter für Langweiler sein. Wenn der Gesprächspartner nicht sprechen möchte, dann sollte man es lassen. Es hat keinen Sinn und der Abend/die Veranstaltung ist sonst zu anstrengend. Vielleicht ist ja der Tischnachbar auf der anderen Seite etwas gesprächiger?
Einen schönen Nachmittag,
herzlichst
Martina
Liebe Martina, danke für deine Tipps.
Ich habe noch eine Frage. Bietet man seinen Gästen immer wieder Essen an, oder soll der Gast sagen, ich möchte noch etwas?
Herzlichst Barbara
Autor
Hallo Barbara,
danke für die interessante Frage.
Als Gastgeber bietet man seinen Gästen Essen an. Der Gast kann z. B. nach etwas mehr Soße fragen, aber nicht generell nach mehr Speisen.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Beste Grüße
Martina